Angriffe auf Schiri: Bis zu zehn Monate Sperre für vier Türkspor-Spieler

Tätlichkeiten von Seiten der Hausherren gegen Schiedsrichter Günther von Hörsten (TSV Ergoldsbach) haben am 13. April 2008 zu einem gerechtfertigten Abbruch der Partie TSC Türkspor Mainburg gegen SSV Pfeffenhausen geführt. Zu dieser zweifelsfreien Ansicht gelangt das Kreissportgericht Landshut in seinem Urteil zu diesem Spiel der Kreisklasse Laaber. Die Fußball-Justiz belegte mehrere Kicker der Mainburger mit zum Teil empfindlichen Sperren.

Nach 45 Minuten war am 13. April das Abstiegsduell Türkspor gegen Pfeffenhausen zu Ende gewesen. Zunächst hatte es so ausgesehen, als würden die Gastgeber nach mehreren gelben und einer gelb-roten Karte auf die Fortsetzung der Partie keinen Wert mehr legen. Sie sahen sich vom Referee ungerecht behandelt. Doch diese Angaben der Türkspor-Verantwortlichen wurden wenig später insofern korrigiert, als klar gestellt wurde, dass der Abbruch auf einer Entscheidung des Schiedsrichters basierte, der sich mehreren Attacken ausgesetzt sah.

Diese Tätlichkeiten konnte nun auch das Kreissportgericht nachweisen – zum Teil anhand von Fotos. Ein Berichterstatter aus dem Gästelager hatte Aufnahmen von den Szenen gemacht, und in Absprache mit dem Verband in München durften die Kreissport-Verantwortlichen diese Bilder auch in das Verfahren miteinbeziehen. „Eine mündliche Anhörung war nicht mehr notwendig. Die ,Beweismittel’ haben klar die Sachlage bestätigt: Der Spielabbruch durch den Schiedsrichter nach Angriffen auf ihn war völlig gerechtfertigt“, so Kreissportgerichts-Vorsitzender Stefan Scheibenzuber. Anderslautende Aussagen der Mainburg seien widerlegt worden.

Mehrere Spieler, die Referee von Hörsten angriffen, werden gesperrt. Ein Türkspor-Kicker (alle Namen der Redaktion bekannt) muss bis 24. Februar 2009 eine Zwangspause einlegen. Ein anderer Kicker ist bis zum 24. Oktober gesperrt. Glimpflicher kamen zwei weitere Spieler der Hausherren davon: Sie dürfen nach dem 11. bzw. 25. Juni wieder auflaufen. Ein früherer Kicker von Türkspor wurde „wegen unsportlichen Verhaltens gegenüber dem Schiedsrichter“ mit 100 Euro Strafe belegt. Darüber hinaus muss der Verein Türkspor Mainburg „wegen Verschulden eines Spielabbruches sowie der Verletzung der Platzdisziplin“ 300 Euro berappen, heißt es laut gesicherten MZ-Informationen im Urteil.